Justizministerin Bernhardt übergibt Ehrenamtspreis der Justiz

Zum zweiten Mal überreicht Ministerin Jacqueline Bernhardt die Trophäe: „Ehrenamtliches Engagement von JVA bis Gartenzaun.“

„Das Ehrenamt ist keine Arbeit, die bezahlt wird. Das Ehrenamt ist unbezahlbar. Wir finden die engagierten Menschen in allen Bereichen des Lebens, auch in der Justiz. Hier engagieren sich Ehrenamtliche in den Gerichtssälen, am Gartenzaun, hinter Gittern oder auch zu Hause. Überall setzen sich Menschen für unseren Rechtsstaat ein. All diesen Frauen und Männern wollen wir einmal im Jahr groß danken. Daher habe ich letzten Herbst den Ehrenamtspreis der Justiz ins Leben gerufen. Ich überreiche ihn heute zum zweiten Mal“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur feierlichen Übergabe des Ehrenamtspreises der Justiz im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais‘ in Schwerin.

„Wir würdigen heute eine Schöffin, einen Anstaltsbeirat, ehrenamtliche Betreuerinnen, einen Schiedsmann sowie eine Kontaktgruppe für den Frauenvollzug. Sie alle tragen dazu bei, dass unser Rechtsstaat funktioniert und bereichert wird. Diese Preisverleihung soll auch dazu dienen, das breite Spektrum der ehrenamtlichen Tätigkeit in der und für die Justiz aufzuzeigen. Manche sind seit vielen Jahren und sogar Jahrzehnten dabei. Ihre Geschichten, ihre Motivationen für das Engagement mit Herz sollten täglich uns allen ein Vorbild sein. Lassen Sie uns das Ehrenamt wertschätzen, nicht nur heute“, so Ministerin Jacqueline Bernhardt.

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023 sind:

 

Harald Gerdes

(Neu Kaliß) Er ist seit über zehn Jahren als Schiedsmann erfolgreich und mit großem Einfühlungsvermögen im Amtsbereich Dömitz-Malliß tätig. Darüber hinaus arbeitet Herr Gerdes sehr engagiert im Interessenverband der Schiedsleute, dem Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen (BDS) und ist auch Vorsitzender der BDS-Bezirksvereinigung Schwerin und Landesschatzmeister.

 

Petra Pinnow

(Norderstedt) Sie ist seit 2016 Vorsitzende des Schöffenverbandes Nord. Seit zehn Jahren arbeitet Petra Pinnow im Landesvorstand mit. Der Verband berät und setzt sich ein für ehrenamtliche Richterinnen und Richter in gesamt Norddeutschland, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Sie selbst ist ebenfalls seit zehn Jahren aktive Schöffin.

 

Gisela Oelke und die Kontaktgruppe des Diakonischen Zentrums

(Kuchelmiß) Die Frauen Oehlke, Weinstock und Neuhaus sind seit vielen Jahren regelmäßig in der JVA Bützow. Dort treffen sich mit weiblichen Inhaftierten zu Gesprächsrunden, dabei geht es um Glaubens- und Lebensfragen. Es werden für die inhaftierten Frauen auch Bastelnachmittage, gemeinsames Singen und Spiele angeboten.

 

Marianne Tietze

(Hagenow) Sie führt seit zwölf Jahren insgesamt sieben ehrenamtliche Betreuungen für Erwachsene durch. Darunter sind psychisch Kranke, geistig eingeschränkte und altersverwirrte Menschen. Marianne Tietze setzt sich unter Achtung der Würde des Menschen dafür ein, dass die Betreuten ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Gisela Heitmann

(Greifswald) Seit 1968 betreut sie Ihre Schwester. 1995 wurde sie dann nach bundesdeutschem Recht vom Amtsgericht Greifswald als ehrenamtliche Betreuerin bestellt. Gisela Heitmann, selbst körperlich eingeschränkt, stellt dennoch Ihre Kraft ganz in den Dienst ihrer Schwester, so der Betreuungsverein Christophorus e.V. in Greifswald.

 

Axel Wiechmann

(Dummerstorf) Er ist seit 14 Jahren Bürgermeister der Gemeinde Dummerstorf und seit 2011 im Anstaltsbeirat der JVA Waldeck. Axel Wiechmann trägt seit dieser Zeit zur Akzeptanz des Justizvollzugs im unmittelbaren Umfeld der JVA bei. Straffällig gewordenen Menschen hat er stets Perspektiven innerhalb der Gemeinde aufgezeigt, denn Resozialisierung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Leider konnte er an dem Abend nicht persönlich anwesend sein.